Viraler Content / Virales Marketing – Kurzerklärung

Viraler Content / Virales Marketing – ansteckende Inhalte als Werbeträger

Viraler Content sind Inhalte, die ein Internetnutzer anderen aktiv oder passiv empfiehlt. Virales Marketing nutzt viralen Content, um Produkte, Dienstleistungen oder Unternehmen zu bewerben. Am bekanntesten ist hier die Form des Videos. Es können aber ebenso Bilder und Texte sein. Virales Marketing ist eine der preiswertesten Arten des Marketings.

Viraler Content

Viraler Content – Begrifflichkeit

Der Begriff „Viral“ kommt vom biologischen Begriff des Virus. Ein Virus verbreitet sich nicht selbst, sondern überlässt dies seinem Wirt. Genauso macht es viraler Content. Er wird nicht aktiv durch Fernsehen, Plakate oder Ähnliches gestreut, sondern wird durch die Nutzer weiterempfohlen. Mit dem Begriff Content ist in diesem Zusammenhang digitaler Inhalt gemeint, der in aller Regel als Video, Bild, Text oder Audio (Musik, Interview, Hörspiel) auftritt.

Anmerkung zu viralem Content / Marketing

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Schlüssel-Eigenschaften

Interessant

Viraler Content muss das Interesse der Nutzer erregen. Nur so nehmen sie ihn überhaupt war.

Emotional

Wird der Nutzer emotional berührt, wird er den Content teilen. Nüchterne Fakten eigenen sich nicht – außer sie werden in einem emotionalen Kontext präsentiert. Das kann eine Debatte in den Medien oder der sozialen Gruppe sein.

Nützlich

Nützliche Inhalte werden in der Regel öfter geteilt als völlig zweckfreie. Was Nutzen ist, definieren in der Regel die Adressaten bzw. Absender des viralen Contents.

Unterhaltsam

Fühlt sich der Konsument des viralen Contents davon gut unterhalten, wird er dieses Erlebnis gern mit anderen teilen. Neben Emotionalität ist der Unterhaltungswert wohl die wichtigste Eigenschaft, um für eine virale Verbreitung zu sorgen.

Hilfreiche Eigenschaften

  • Titel, der Interesse weckt
  • Fokussierung auf ein Thema
  • Relevanz für den Adressaten
  • Überraschungseffekt

Virales Marketing

Begrifflichkeit

Der Begriff bezieht sich auf eine Form des Marketings, welche die Eigenschaft viralen Contents nutzt, um Kampagnen im Netz zu starten. Der Content enthält direkte oder indirekte Hinweise auf das zu bewerbende Produkt bzw. eine Dienstleistung oder ein Unternehmen. Außerdem kann virales Marketing der Marktforschung, Produktentwicklung und anderen Marketingmaßnahmen dienen.

Formen

Passiv

Beim passiven viralen Marketing verbreitet der Konsument die Marketingbotschaft allein durch Nutzung eines Produktes oder einer Dienstleistung.


Beispiel:

Der Konsument verwendet auf seinem Computer einen Virenscanner, der sich auch um die E-Mail-Sicherheit kümmert. Der Scanner überprüft jede Nachricht und fügt beim Senden eine Fußzeile ein, die die Virenfreiheit unter Verweis auf die Antivirensoftware bestätigt. Dadurch wird die Software bekannt und sie beweist ihre Funktionstüchtigkeit – natürlich nur, solange kein Virus in der Nachricht auftaucht.

Aktiv

Hier treten die Nutzer selbst in Aktion. Sie teilen etwa einen lustigen Werbespot oder empfehlen ein gerade gekauftes Produkt weiter.

Schwerpunkte

Werbung

Der Zweck von Werbung ist das Bekanntmachen einer Firma, die Imagepflege, das Interesse an einem Produkt oder einer Dienstleistung zu wecken bzw. deren Verkauf zu befördern. Virales Marketing kann das mit extrem kleinen Budgets bewirken.

Beispiel:

Legendär wurde der Hersteller eines Standmixers. Vor laufender Kamera zerkleinerte der Chef der Firma mit dem Mixer Dinge wie Golfbälle, Handys oder Fotoapparate. Das zeigte, wie gut das Gerät ist und war außerdem aufsehenerregend. Die Videos wurden extrem oft geteilt und dies führte beim Unternehmen zu einer Umsatzsteigerung von 700 Prozent. Die Werbekampagne kostete unter 100 Dollar. (Quelle: „BlendTec Will It Blend? Viral Video Case Study“, www.socialens.com/wp-content/uploads/2009/04/20090127_case_blendtec11.pdf, 07.08.2017)

Umfassend

Virales Marketing kann außerdem genutzt werden, um neben der Werbung weitere Marketingmaßnahmen durchzuführen. Dazu zählen beispielsweise Marktforschung, Preisfindung oder Produktdesign. Je früher die Zielgruppe am Prozess der Produktentstehung teilnimmt, desto höher wird deren Identifikation mit dem Produkt und/oder Unternehmen ausfallen.

Typische Verbreitungswege

  1. Weiterempfehlungsformular: In einem Online-Formular werden von einem Nutzer E-Mail-Adressen von Freunden, Bekannten, Kollegen usw. eingetragen. Diese erhalten eine automatisch generierte Mail, die sie zum empfohlenen Inhalt führt. Der Empfehlende wird ihnen außerdem genannt.
  2. E-Mail: Hier empfiehlt der Nutzer selbst seinen Freunden den Inhalt in einer E-Mail.
  3. Blog: Mehrere Blogs bzw. Blogger berichten über den viralen Content. Andere Blogs bzw. Leser der Blogs teilen ihn.
  4. Foren: Der virale Content wird in Foren verbreitet und diskutiert.
  5. Messenger: Die Verbreitung des viralen Inhalts findet über Messenger statt.
  6. Soziale Netzwerke: Auf Facebook, Twitter und Co. wird der Content geteilt.
  7. Sharing-Plattformen: YouTube, Pinterest und andere Plattformen veröffentlichen den Inhalt und die Nutzer binden ihn in Blogs, Beiträge in sozialen Netzwerken, persönliche Nachrichten usw. ein.
  8. Mundpropaganda: Content wird mündlich empfohlen.
  9. Influencer: Menschen mit großer Followergemeinde teilen den Inhalt.

Seeding – Basis des viralen Marketings

Das Wort Seeding stammt aus dem Englischen und bedeutet „säen“ oder „impfen“. Beim viralen Marketing wird damit das Ausstreuen des Contents an den richtigen Punkten bezeichnet. Der Content muss passend platziert werden, um viral zu gehen. Er sollte an Orten zu finden sein, die möglichst häufig frequentiert werden, damit sich viele Nutzer „anstecken“ (siehe Typische Verbreitungswege).