Crowd Intelligence (Schwarmintelligenz, kollektive Intelligenz) ist ein Phänomen, das durch das Zusammenwirken vieler Menschen in einer Crowd (Menge) entsteht. Das Wissen der Einzelnen summiert sich nicht nur, sondern bringt oft auch etwas Neues hervor. Unternehmen nutzen das Potenzial der Crowd Intelligence durch Crowdsourcing.
Crowd Intelligence ist ein emergentes Phänomen. Emergenz bedeutet, dass aus dem Zusammenwirken einzelner Teile etwas Neues entsteht – etwas, das die einzelnen Teile aus sich selbst heraus nicht hätten hervorbringen können. Ein gutes Beispiel für ein emergentes System ist der Ameisenstaat: Die einzelnen Ameisen sind nicht besonders intelligent, der Ameisenstaat mit seinen vielen Tausend einzelnen Insekten agiert und reagiert jedoch auf eine verblüffende Art vernünftig. Dazu passt das Phänomen, dass der Durchschnittswert von vagen Einschätzungen, die von sehr vielen Menschen abgegeben werden, erstaunlich nah an der Wirklichkeit liegt.
Die Crowd Intelligence ist ein sehr altes Phänomen, das durch die Fortschritte im Bereich der Kommunikation wesentlich gestärkt wurde. Durch Vielfalt entsteht Intelligenz, neue digitale Systeme und Methoden wecken versteckte Potenziale. Im modernen Business ist Wissen mehr als nur als der Zugriff auf Informationen. Die Intelligenz der Vielen stellt dieses Wissen in neue Zusammenhänge.
Das Social Web, das mobile Internet und spezialisierte Software bilden die technische Basis für die Ausnutzung der „Weisheit der Vielen” oder der Schwarm-Intelligenz. Durch Maß Collaboration – einer weniger streng reglementierten Form der kollektiven Zusammenarbeit im Web – entstehen zusätzliche Innovationen, die zu Beginn eines Projekts oft nicht absehbar sind, aber einen zusätzlichen Mehrwert bieten. Durch das Zusammenwirken vieler Individuen entsteht eine neue Art von Kreativität.
Crowdsourcing macht von der Crowd Intelligence Gebrauch. Bei dieser Methode werden Tätigkeiten an eine unbestimmte Gruppe von Freiwilligen ausgelagert. Ausgangspunkt ist die Aufteilung der Arbeit in Mikrojobs, die oft punktuelles Wissen von Einzelnen voraussetzen. Die Mikrojobs selbst werden der Crowd angeboten – zum Beispiel auf Portalen wie Clickworker. Die einzelnen Mitglieder im Team arbeiten unabhängig voneinander, sie erfüllen ihre Aufgaben jedoch zielgerichtet.
Diese Methode, bei der die Crowd Intelligence gezielt ausgenutzt wird, hat für das Projekt verschiedene positive Auswirkungen:
Die weltweit erfolgreichsten Websites (Google, YouTube, Facebook und Wikipedia) sind ohne die Ausnutzung der Crowd Intelligence durch das Web 2.0 nicht denkbar.
Das vorhandene, aber dezentral im Netz verstreute Wissen wird durch Crowd Intelligence für die Ziele von Unternehmen verfügbar und wirtschaftlich nutzbar gemacht. Plattformen im Internet für die Nutzung kollektiver Intelligenz erweisen sich als wirksame Helfer in vielen Bereichen:
Crowdsourcing nutzt immer die Intelligenz der Masse – umgekehrt ist Crowd Intelligence jedoch nicht mit Crowdsourcing gleichzusetzen. Das Prinzip der kollektiven Intelligenz hat nämlich unterschiedliche Anwendungsbereiche:
Die kollektive Intelligenz der Masse wird heute genutzt, um Arbeitsresultate zu testen und zu verbessern, neue Inspirationen zu erhalten oder ganze Projekte erst möglich zu machen. Die Zusammenarbeit von vielen Individuen erweist sich in puncto Effizienz, Geschwindigkeit und Kosteneinsparung gegenüber den herkömmlichen Produktionsprozessen als überlegen. Crowd Intelligence ist deshalb eine wertvolle Ressource für zukunftsorientierte Unternehmen.