Vorteile und Nachteile von Online-Befragungen

Online-Befragungen

Dass Meinungsumfragen auf der Straße oder per Telefon bei den Angesprochenen nicht gerade beliebt sind, hat sich herumgesprochen. Das Internet bietet viel mehr und bessere Möglichkeiten. Doch wie sieht es mit Online-Befragungen in der Praxis aus? Wie steht es um Datenqualität, Rückmeldungen und Durchführbarkeit? Was sind die Vor- und Nachteile von Online-Umfragen? Ein kleiner Überblick.

Nachteil Nr. 1: Viele Abbrüche

Die Abbruchrate ist nicht nur ein gefürchteter SEO-Parameter, sondern auch bei Umfragen ein Negativ-Faktor. Der Internetuser hat wenig Zeit. Deshalb hat seine Aufmerksamkeit einen hohen Wert. Es gibt viele typische Fehler in einem Umfragedesign, die für eine hohe Abbruchrate verantwortlich sind:

  • Zu viele Fragen
  • Zu viel Text
  • Unklare und unverständliche Fragestellungen
  • Fehlende Antwortoptionen

Um die Aufmerksamkeit und das Interesse des Users zu wecken, gibt es verschiedene Lösungen. Interessante Fragen und eine freundliche User-Ansprache können Wunder wirken. Im Zweifel gilt: Je niedriger die Anzahl der Fragen und je kürzer die Fragestellungen, umso höher ist die Erfolgsquote. Es lohnt sich also bei jeder Frage zu prüfen, ob diese wirklich nötig ist.

Nachteil Nr. 2: Falsche Angaben

Ein weitverbreitetes Phänomen bei Online-Umfragen sind falsche Angaben. Um möglichst schnell an ein kleines Honorar zu kommen, klicken sich manche Teilnehmer schnell und ohne auf die Inhalte zu achten durch einen digitalen Fragebogen. Hier ein Häkchen, dort ein Kreuzchen und dann innerhalb von Sekunden zur nächsten Seite – fertig ist die Umfrage.

Klar: Die Hemmschwelle für falsche Angaben ist im anonymen Internet niedriger als bei einer persönlichen Befragung. Deshalb kommt es für die Antwortqualität entscheidend darauf an, das Design der Umfrage sicher zu machen. Wie lassen sich schwarze Schafe in einer Umfrage aussortieren? Folgende Lösungen bieten sich an:

  • Fangfragen einbauen. Damit lässt sich leicht überprüfen, ob der Teilnehmer die Fragen überhaupt liest. Nach einem Text zu einem beliebigen Thema folgt beispielsweise die Anweisung, ein ganz bestimmtes Feld und kein anderes anzuklicken, um weiterzukommen.
  • Einbau von Verständnisfragen, für die es nur eine richtige Lösung gibt.
  • Festlegen einer Mindestantwortzeit. Der User wird also gezwungen, sich Zeit zu lassen.

Es zeigt sich also: Viele fehlerhafte Angaben sind letztlich dem Design und der Programmierung des Online-Fragebogens zuzurechnen. Es gibt bewährte Methoden, die Qualität von Umfragen zu optimieren.

Nachteil Nr. 3: Mehrfachteilnehmer

Gerade bei Umfragen für kleine Honorare ist die Verlockung groß, mehrfach teilzunehmen und dabei die wahre Identität zu verschleiern. Um zu verhindern, dass sich derselbe Teilnehmer immer wieder in die Umfrage einklickt, gibt es jedoch verschiedene Mechanismen.

Eine Sperre ist zum Beispiel mit Cookies möglich. Kleine Textdateien, die auf dem Computer des Umfrageteilnehmers gespeichert werden, schieben Doppelt- und Dreifachteilnahmen einen Riegel vor. Aber Cookies lassen sich leicht löschen. Und vorher muss natürlich um Erlaubnis gefragt werden. Entsprechendes gilt für das Speichern von IP-Adressen.

Tipp:
Bei clickworker ist die Durchführung von Online-Befragungen ganz einfach und die Mehrfachteilnahme automatisiert ausgeschlossen.
Mehr über Online-Umfragen

Vorteil Nr. 1: Es geht schnell

Der am häufigsten genannte Vorteil von Online-Umfragen ist die Schnelligkeit. Zeit ist Geld. Online-Befragungen sind innerhalb kürzester Zeit erstellt und können sofort veröffentlicht werden. Auf Crowdsourcing-Plattformen wie clickworker lässt sich das Teilnehmer-Umfeld bequem eingrenzen. Je mehr potenzielle Umfrageteilnehmer vorhanden sind, desto schneller gibt es Ergebnisse.

Vorteil Nr. 2: International einsetzbar

Der Kreis der Teilnehmer einer Online-Umfrage ist prinzipiell unbegrenzt. Das gilt nicht nur für geografische, sondern auch für zeitliche Grenzen und beliebige demografische Merkmale. Physische Distanzen spielen im Netz keine Rolle.

Ein weiterer Vorteil ist die Anonymität. Anders als bei einer persönlichen Befragung ist der User hinter dem Bildschirm oder Display eher bereit, Privates preiszugeben. Vor allem dann, wenn er sich sicher ist, dass die Umfrageergebnisse keine Rückschlüsse auf seine Person zulassen. Es wirkt sich positiv auf die Zuverlässigkeit der Ergebnisse aus, wenn die Umfrageteilnehmer auf die Vertraulichkeit deutlich hingewiesen werden.

Vorteil Nr. 3: Kostengünstig

Online-Befragungen sparen Kosten – direkt und indirekt. Papierfragebögen sind extrem kostenintensiv. Sie müssen gedruckt und versendet werden. Papier kostet Geld, ebenso der Versand (zum Adressaten und wieder zurück). Indirekte Einsparungen ergeben sich durch die Zeitersparnis. Außerdem ist der Aufwand an Personal geringer.

Tausende von Umfrageteilnehmern sind innerhalb von Minuten erreichbar. Intelligente Analysetools liefern direkte Antworten auf die Fragen, für die eine Befragung konzipiert wurde. Durch die automatische Auswertung entfallen Fehler, die beim händischen Auswerten allgegenwärtig sind.

Vorteil Nr. 4: Effizienz

Fragebögen auf Papier und Telefonate bieten nicht die zahlreichen multimedialen Möglichkeiten einer Online-Befragung. Umfragen über den Browser lassen sich mit vielen Gimmicks versehen, die nicht nur die Qualität der Antworten erhöhen, sondern auch den Unterhaltungswert einer Umfrage steigern – und damit die Abbruchrate senken. Beispiele:

  • Schieberegler für stufenlose, individuelle Antwortmöglichkeiten
  • Dropdowns für ein individuelles Ranking von Angeboten
  • Integration von Grafiken, Videos und Audiodateien
  • Automatische Plausibilitätskontrolle

Schließlich ist auch die Randomisierung ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Online-Umfragen. So sorgt die zufällige Anordnung verschiedener Fragen dafür, psychologische Störfaktoren auszuschließen. Ein User, der neun Fragen hintereinander mit „ja“ beantwortet hat, wird bei der zehnten vielleicht eher dazu neigen, ein „Nein“ zu wählen. Dieser verfälschende Effekt kann dadurch ausgeschlossen werden, dass die Fragen in zufälliger Reihenfolge erscheinen.

Fazit: Mehr Vorteile als Nachteile

Straßen- und Telefonumfragen sind aufwendig und teuer. Online-Umfragen sind einfacher, kostengünstiger und schneller. Sie liefern auch deutlich bessere Ergebnisse – allein schon aufgrund der hohen Anzahl potenzieller Teilnehmer. Die Vorteile überwiegen. Und für die wenigen Nachteile gibt es effektive Lösungen.

 

avatar

Jan Knupper