SEO-Keywords: Tot oder lebendig?
Content, Suchintention, User Experience, differenzierte Nutzersignale und Künstliche Intelligenz – die Google-Kriterien für das Ranking werden immer komplexer. Wo bleiben da die Keywords? Haben die Schlüsselbegriffe im Text als Rankingfaktoren ausgedient? Die Bedeutung der Keywords für die Suchmaschinenoptimierung hat sich gewandelt. Online-Texter stehen vor neuen Herausforderungen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Älteren werden sich an die herrlichen SEO-Zeiten um die Jahrtausendwende erinnern: Damals genügte es, möglichst oft das Haupt-Keyword im Text zu erwähnen, um für selbiges die höchsten Positionen in den Suchmaschinen zu erreichen. Es spielte dabei kaum eine Rolle, wie gut der Inhalt tatsächlich zum Thema passte. Dazu kam das legendäre Meta-Tag „Keywords“, in das der Webmaster je nach Lust und Laune die Schlüsselbegriffe hineinpacken konnte, für die er ranken wollte. Und das funktionierte sogar.
Denn die Algorithmen der damals führenden Suchmaschinen (Google, Yahoo, Lycos, Altavista) funktionierten noch relativ einfach. Mit vergleichsweise simplen Berechnungsmethoden versuchten die Crawler der Suchmaschinenpionier der Relevanz von Texten auf die Spur zu kommen. Hierbei zählte vor allem die Keyworddichte. Faustformel: Die Häufigkeit des Keywords in einem Text ist ein Indikator für Relevanz.
Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei. Je mehr Keywords, desto besser rankt die Website? Das ist Schnee von gestern. Heute sieht es ganz anders aus:
- Ein Text, in dem ein bestimmtes Keyword besonders häufig auftaucht, kann zur Abwertung führen: Spam-Verdacht.
- Das Meta-Tag „Keywords“ wird von den Google-Algorithmen schon seit Langem nur noch in Ausnahmefällen berücksichtigt.
- Auch fortgeschrittene Keyword-orientierte Optimierungsstrategien wie beispielsweise WDF*IDF zeigen meist nur mäßige Erfolge.
Drei Jahrzehnte Internet haben auch im Bereich SEO vieles verändert. Keywords allein genügen nicht mehr. Aber sind sie deshalb bereits tot? Was sind die wichtigsten aktuellen Rankingfaktoren bei Google?
Wichtige Rankingfaktoren heute
Die User stehen bei der aktuellen Optimierung von Suchergebnissen an zentraler Stelle. Dabei tritt die Relevanz von Keywords immer mehr in den Hintergrund. Die auf der Orientierung am User beruhenden neuesten Algorithmen von Google, Bing und Co. sind äußerst erfolgreich. Es wird für die Suchenden immer einfacher, genau das gewünschte Ergebnis zu finden.
Google setzt dabei auf Künstliche Intelligenz (KI), die im Wesentlichen ohne Keywords auskommt. Im Vordergrund steht dabei das individuelle und kollektive Surfverhalten, das immer genauere Ergebnisse hervorbringt und die Suchergebnisse optimiert:
- Der neueste Algorithmus der größten Suchmaschine (Google MUM) basiert bereits auf der Vorhersage von Sucher-Intentionen. Welche Informationen erwartet der User? Das versucht die Google-KI bereits im Vorfeld zu beantworten.
- Nutzersignale wie Absprünge und Verweildauer geben wertvolle Aufschlüsse über die Relevanz einer Website für bestimmte Schlüsselbegriffe. Diese Nutzersignale sind meist wertvoller als Keyworddichte, Keywordverteilung und Synonyme.
- Auch technische Aspekte wie Ladezeiten, Bedienbarkeit und die Userfreundlichkeit einer Website gewinnen an Bedeutung (Google Core Web Vitals).
Nach wie vor gilt für SEO der Grundsatz „Content is king“. Gute Inhalte sind die Grundlage für gute Positionen auf den SERPs. Die intelligenten Such-Algorithmen zielen darauf ab, wertvollem Content auf die Spur zu kommen und bestimmten Suchintentionen zuzuordnen.
SEO-Experten sollten deshalb vor allem die User im Blick haben und den Content auf deren Bedürfnisse hin optimieren. Die schlechtere Maschinenlesbarkeit der Inhalte von Bildern und Videos versucht Google mit einer besseren Analyse der Funktionsfähigkeit und Funktionsweise von Internetseiten auszugleichen.
Keywords: Nach wie vor wichtig
Mit Keywords, Synonymen und signifikanten Begleitwörtern allein funktioniert SEO heute also nicht mehr. Zentraler Punkt von SEO sind die Bedürfnisse der User.
Das alles darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Wörter Träger von Bedeutungen sind. Und weil dies so ist, werden Maschinen auch in ferner Zukunft auf die Analyse von Keywords zurückgreifen müssen, um den Sinn von Inhalten – und damit die Relevanz für den User – zu erfassen. Google wird ohne Textanalyse auch auf Dauer nicht auskommen.
Für Web-Texter kann deshalb der Gedanke von WDF*IDF nach wie vor sehr hilfreich sein. Diese Formel berechnet, welche Wörter im Umfeld eines Keywords häufig vorkommen.
Ein einfaches Beispiel: Wie kann eine Maschine die Bedeutung des Schlüsselworts „Hahn“ in einem Text erkennen?
- Wörter wie Henne, Huhn und Ei deuten darauf hin, dass mit dem Hahn ein Vogel gemeint ist.
- Terme wie Wasser, Rohr und Badezimmer deuten darauf hin, dass ein Wasserhahn gemeint ist.
Anfang der 2010er Jahre gab es einen regelrechten SEO-Hype um WDF*IDF. Mithilfe genauer Listen sollte es möglich sein, durch eine ganz bestimmte Verteilung von Termen die Suchmaschinen von der Relevanz eines Textes zu überzeugen. Das klappte zwar nur mit mäßigem Erfolg, trotzdem bietet dieses Verfahren nach wie vor eine wichtige Hilfe dafür, jedes Thema möglichst holistisch zu erfassen. Wer als Content Creator vor dem Schreiben eines Textes einen Blick auf WDF*IDF-Listen zu einem Keyword wirft, läuft jedenfalls nicht Gefahr, einen wichtigen Aspekt zu vergessen.
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SEO-Texte schreiben lassen
In über 20 Jahren SEO-Geschichte hat sich aber auch folgende Erkenntnis durchgesetzt: Nichts ist ewig. Die Prinzipien, Schwerpunkte und No-Gos bei der Suchmaschinenoptimierung unterliegen einem ständigen Wandel. Was gestern verpönt war, ist heute up to date. Es schadet deshalb nicht, beim Verfassen von Texten nach wie vor auf die Keywords zu achten und sie richtig einzusetzen. Sie machen eine Website für kommende Algorithmus-Änderungen zukunftssicher.
Fazit
Kein Zweifel: Die Bedeutung von Keywords hat im Lauf der Jahre kontinuierlich abgenommen. Doch Keywords sind nicht tot. Sie spielen keine Hauptrolle mehr, aber eine wichtige Nebenrolle. Und hier haben SEO und Hollywood etwas gemeinsam: Manchmal gibt eine Nebenrolle den Ausschlag, ob ein Film (bzw. eine Website) zum Kassenschlager wird. Webmaster und Content Creators sollten also weiterhin auf Schlüsselbegriffe achten, um gute Google-Positionen zu erreichen.