Mandy Meyer-Steffan
Worauf kommt es bei Modetexten an?
Gerade wenn es um Mode geht, werden die Käufer meist von ihren Emotionen geleitet. Der Kunde möchte sich in einem Kleidungsstück nicht nur wohlfühlen und gut aussehen sondern auch seine Persönlichkeit unterstreichen und ein bestimmtes Bild von sich vermitteln.Gute Fotos wecken zwar das erste Interesse, doch oft sucht der Kunde ausschlaggebende Informationen, die ihn in seinem Kaufwunsch bestätigen. Der perfekte Modetext verpackt also alle nötigen Infos über das Kleidungsstück oder Accessoire so, dass beim Kunden die Freude am Kaufen geweckt wird. Hier eine Checkliste mit wichtigen Punkten, die in einen Modetext gehören:
– Material, z.B. Baumwolle, Seide, Viskose – Passform: Figurbetont, weit, tailliert, ausgestellt – Farbe, z.B. Weinrot, Pastellgelb oder Marineblau (präzise formulieren!) – Länge, z.B. Ärmellänge – Kragenform, z.B. Rundhals, V-Ausschnitt, Wasserfall – Details wie bunte Knöpfe, Reißverschlüsse, Schleifen – Pflegehinweise wie Handwäsche, chemische Reinigung, nicht trocknergeeignetWas darf in den Text und was nicht?
Viele Shops möchten, dass die Texte zeitlos gestaltet sind und daher Wörter à la „momentan“, „aktuell“ oder diesen Monat“ ausgelassen werden. Genauso sollten Füllwörter wie beispielsweise „durchaus“, „mitunter“ oder „quasi“, Sprichwörter, Abkürzungen sowie unnötige (Werbe-)Phrasen vermieden werden. Natürlich möchte jeder Auftraggeber seine Produkte so positiv wie möglich darstellen. Trotzdem sollst du natürlich nicht lügen und das Produkt mit Worten beschreiben, die gar nicht dazu passen. Vermeide außerdem Vergleiche mit anderen Produkten, z.B. „Die Handtasche von X bietet weitaus mehr Tragekomfort als das ähnliche Modell von Y.“ Auch Superlative wie „das beste, schönste, Modell“ sind meist bei den Auftraggebern nicht beliebt, da sie zu übertrieben und unglaubwürdig klingen. Zu viele unnötige Details oder unangebrachte Fachsprache könnten einen Kunden abschrecken. Auch abgedroschene Ausdrücke wie „Modisches Highlight“ oder „Top-Hingucker“ fördern das Interesse nicht. Konzentriert euch daher auf das Wesentliche, damit der Leser vom Kauf überzeugt wird.Diese Checkliste zeigt euch noch einmal, worauf ihr beim Texten achten sollt:
Eine Frage des Stils
Wie unterhältst du dich mit deinen Freunden über ein Teil, das dir außergewöhnlich gut gefällt? Emotional, beschreibend und vielleicht ein wenig blumig – Genau so sind auch viele Fashiontexte. Mit einem Hauch von Subjektivität und dem gewissen kreativen Etwas liefern Modetexte ein emotionales, textliches Bild von heißbegehrten Kleidungsstücken. Es ist natürlich wichtig, dass du die Sprache deiner Zielgruppe sprichst. In einem Shop für Jugendmode wirst du wahrscheinlich eher von „cooler“, „stylischer“ oder „bequemer“ Kleidung sprechen als in einem Onlinehandel, in dem es größtenteils Kleidung für Erwachsene gibt. Hier würdest du ein eher gehobenes Vokabular benutzen. Beispiel: „Das elegante Design des Wickelkleides wird durch das florale Muster unterstrichen.“ Ob du den Kunden in deinem Text direkt ansprechen sollst oder nicht, kommt auf die Vorgaben des Auftraggebers an.Bitte nicht vergessen: Wie genau die Produktbeschreibung aussehen soll, hängt immer vom jeweiligen Auftrag und der Arbeitsanweisung ab!
Wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Hier gibt’s ein Beispiel:
Mandy Meyer-Steffan