Optimiert Künstliche Intelligenz den Menschen?
Die Idee des perfekten Menschen ist so alt wie die Menschheit selbst. Aber die selbstlernenden Algorithmen rücken diese Idee wieder etwas näher – genauso wie die Furcht vor der Allmacht der Maschinen. Macht Künstliche Intelligenz schlauer, schöner, gesünder und glücklicher? Vier Fragen und vier Antworten.
1. Macht KI schlauer?
Dass Computer durch Künstliche Intelligenz schlauer werden, liegt auf der Hand. Aber genau hier liegt auch das Problem. Professor Pedro Domingos, Experte für Künstliche Intelligenz, bringt es auf den Punkt:
„Die Menschen haben Angst, dass Computer zu schlau werden und unsere Welt übernehmen könnten. Das eigentliche Problem ist aber doch, dass sie dumm sind und die Welt bereits übernommen haben.“ (Pedro Domingos: The Master Algorithm)
Es kommt also weniger auf die Einsatzmöglichkeiten als auf die Qualität der digitalen Helfer an. Maschinen nützen dem Menschen. Sie leisten ihm Hilfe bei der Berechnung von datenlastigen Problemen. Im Ergebnis wächst die intellektuelle Leistungsfähigkeit eines jeden Einzelnen, wenn er Computer für die Aufgaben einsetzt, für die sie geschaffen sind. Denn für alle strukturierbaren Probleme kann der Mensch Computer nutzen. So bleibt mehr Raum für Kreativität.
Wenn Maschinen dank Künstlicher Intelligenz auch immer mehr Entscheidungen treffen können, so gilt dies ebenfalls für einen klar abgrenzbaren Bereich, in dem klassifizierbare Daten vorliegen. Die Entscheidungsfindung bei außergewöhnlichen und sehr individuellen Problemen bleibt weiterhin dem Menschen vorbehalten. So werden die Aufgaben für die menschliche Intelligenz immer herausfordernder. Klar ist: Wer Künstliche Intelligenz einsetzt, darf sein Gehirn nicht ausschalten.
Der erste Punkt geht also an die KI: Lernfähige Algorithmen haben das Potenzial, den Menschen schlauer zu machen.
Jeder KI-Algorithmus ist nur so gut wie die Trainingsdaten, auf denen er basiert. Hochwertige Trainingsdaten gibt es bei Clickworker.
2. Macht KI gesünder?
Zumindest das BMBF (Bundesministerium für Forschung und Entwicklung) ist sicher: Die Gesundheit des Menschen wird durch Künstliche Intelligenz gestärkt. Denn Digitalisierung und KI
- entlasten das Klinikpersonal,
- verbessern die Krankenversorgung
- und helfen bei der sicheren Erstellung medizinischer Diagnosen.
Gerade auf dem Gebiet der Diagnostik zeigt KI deutliche Vorteile: Die Aufdeckung von Anomalien auf Röntgenbildern oder in der Computertomografie ist wie geschaffen für Systeme, die auf Künstlicher Intelligenz beruhen. Und je weiter KI auch im Bereich der Therapie voranschreitet (zum Beispiel beim Vergleich der Erfolgsraten), umso besser werden auch hier die Resultate in der individuellen Gesundheitsförderung.
Aber auch die intelligente Auswertung großer Datensätze aus Biobanken, Gendatenbanken und Studienergebnissen kann Zusammenhänge zwischen Lebensstilen, Ernährung und Vorerkrankungen auf der einen und der Gesundheit auf der anderen Seite aufdecken. Das ist ein großes Potenzial für die ständige Optimierung des Menschen im Sinne eines gesünderen Lebens. Wer gesund ist, hat weniger Sorgen und lebt länger.
Eindeutiges Ergebnis: KI kann den Menschen gesünder machen. Aber KI ist kein Allheilmittel. Die Gesundheit der Bevölkerung hängt vor allem von einer gut ausgebauten medizinischen Infrastruktur ab.
3. Macht KI schöner?
Gutes Aussehen dank Künstlicher Intelligenz? Bekanntlich liegt Schönheit im Auge des Betrachters. Wer mit seinem Aussehen möglichst vielen Menschen gefallen möchte und keine Schwellenangst vor Schönheitskliniken hat, kann mithilfe von KI-Daten Aufschluss darüber gewinnen, welche Merkmale von der Mehrheit der Bevölkerung als Signale für Attraktivität gesehen werden – und auf dieser Grundlage eine Schönheitsoperation buchen, um sich beispielsweise eine perfekte Nase modellieren zu lassen.
Doch es kommt immer auf das Gesamtbild an. Wer gesund ist, hat in der Regel auch optisch mehr zu bieten. Und wenn KI zur Gesundheit beiträgt (siehe oben), macht KI auch schöner. Aber das ist eben keine unmittelbare Wirkung von KI, sondern die Folge eines gesunden Lebens.
Ergebnis: Schönheit kommt auch ohne KI aus. Die Natur ist und bleibt unschlagbar.
4. Macht KI glücklicher?
Selbstfahrende Autos, Service-Roboter, Smarthome und Alexa – Künstliche Intelligenz erobert immer mehr Lebensbereiche. Die Frage, ob diese Techniken den Menschen glücklicher machen, kann nur jeder Mensch für sich selbst beantworten. Glücklicherweise ist man frei zu wählen, welche KI-Tools man nutzt und welche nicht. Wenn KI als viel beschworener Wirtschaftsmotor nicht quantitatives, sondern auch qualitatives Wachstum fördert, ist eine Steigerung der Lebensqualität durchaus möglich.
Glück ist immer eine sehr individuelle Frage, aber in Maßen auch quantifizierbar. So stehen das Bruttoinlandsprodukt sowie die Lebenserwartung meist als ausschlaggebende Faktoren für das „Glücksempfinden“ in verschiedenen Ländern ganz oben – Aspekte, die durch Künstliche Intelligenz zweifellos beeinflusst werden. Der Happiness Report der Vereinten Nationen zählt allerdings auch persönliche Freiheit und Korruption als ausschlaggebende Parameter für Glück. Und genau hierfür kann KI auch im negativen Sinn eingesetzt werden.
Ergebnis: Ein glücklicheres Leben dank KI? Unentschieden. Allerdings gilt Finnland, ein Vorreiter auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, als glücklichstes Land der Welt. Zufall?
Fazit
Alles besser dank KI? Es kommt darauf an, was man draus macht. Ein Messer kann ein Brot schneiden, aber auch einen Menschen verletzen. Die Zukunft hängt davon ab, wie wir die Vorteile der neuen Techniken nutzen und Gefahren durch ein allzu großes Vertrauen auf selbstlernende Algorithmen vermeiden. Ein besseres Leben mit Künstlicher Intelligenz ist nicht garantiert, aber durchaus möglich. Das Potenzial ist zweifellos vorhanden.